Geschichte

Geschichte

Die Gemeinde ROTHEMÜHL gehört zu den ältesten Siedlungen im Amtsbereich Ferdinandshof.

Die erste urkundliche Erwähnung einer Quelle - RODER BORN - findet sich in den Akten des Amtes Torgelow aus dem Jahr 1507. Die Farbe "ROT" deutet auf die dort reichlich vorhandene Ablagerung von Raseneisenerz hin. Da eine alte Handelsstrasse, die Salz- und Heringsstrasse, zwischen Friedland und Stettin in der Nähe verlief, lässt sich aus alten Aufzeichnungen vermuten, dass dort ein Gasthaus gestanden hat. Später wurde eine Wassermühle am RODEN BORN gebaut. Infolge des 30-jährigen Krieges war die Mühle bereits 1630 verlassen und wurde auch danach nicht wieder aufgebaut. Etwa zur gleichen Zeit, nach 1575, wurde an der Grenze zur Uckermark eine Heidereiterei gegründet. Heidereiter waren einem Amtmann unterstellt. Sie sicherten die pommersche Grenze, regelten die Wald- und Weidewirtschaft und trieben Steuern für Holz und Viehhütung ein.

Aus dem Holz, das in den grossen Wäldern reichlich vorhanden war, wurde auch in dieser Gegend Teer gewonnen. Um 1600 entstand um den Teerofen am Pfuhl das Dorf ALT ROTHEMÜHL, wo sich ab 1700 auch die ersten Kolonisten niederliessen. Daneben wirtschaftete auf dem alten Mühlenland ein zum Amt Torgelow gehörendes Nebenvorwerk des Vorwerkes Schönwalde. Es hatte aber keinen Bestand, und so wurde 1758 an dieser Stelle eine Glashütte errichtet.

Die Glasmacher bauten ihre Häuser rings um das Werk. Die Bauweise hat dem so entstandenen Dorf NEU ROTHEMÜHL seinen noch heute erkennbaren eigenen Charakter verliehen. Das zur Glasproduktion benötigte Holz wurde immer knapper und die Glashütte deshalb 1768 stillgelegt. Die Glasmacher verliessen zum Teil das Land, andere blieben als Kolonisten. Die leerstehenden Häuser bezogen in Mecklenburg angeworbene Wollspinner. Es entstand die "Wollspinner-Kolonie" NEU ROTHEMÜHL. 1812 ging die Teerschwelerei ein. Auch die Häuser um den alten Teerofen wurden mit Kolonisten besetzt.

Alt Rothemühl, das zum Amt Torgelow gehörte, blieb bis 1890 als selbständiger Ort neben dem zum Amt Königsholland zählenden Neu Rothemühl bestehen. Das Bethaus, die Schule und der Friedhof wurden gemeinsam genutzt.
Die Rothemühler waren in erster Linie Handwerker, Landwirtschaft wurde nur nebenbei betrieben. Naturgemäss wurde das Dorfbild von kleinen holzverarbeitenden Betrieben und später von einem leistungsstarken Sägewerk geprägt.